Warum der Umsatz eine wichtige Kennzahl ist
Es gibt viele Kennzahlen, mit denen Sie den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens messen können, wobei die prägnanteste der Umsatz ist. Was bedeutet es, einen hohen oder niedrigen Umsatz zu machen? Welche Faktoren beeinflussen ihn? Und wie profitabel ist ein Unternehmen wirklich?
Bitte beachten Sie, dass wir in diesem Beitrag nicht die Besonderheiten der Rezeptabrechnung berücksichtigen. Allerdings stellt auch das Frei- und Sichtwahl-Sortiment einen wichtigen Baustein für den Umsatz einer Apotheke dar.
Wie setzt sich der Umsatz zusammen?
Umsatz hin oder her – allein ist er noch nicht sehr aussagekräftig. Aber dazu später mehr. Zuerst zur Definition der Kennzahl, die häufig auch als Erlös bezeichnet wird: Als Umsatz wird der Gegenwert bezeichnet, der sich in einem bestimmten Zeitraum aus der Summe von Einnahmen durch den Verkauf von Gütern oder Dienstleistungen ergibt. Konkret und als Formel ausgedrückt:
Umsatz = Absatzmenge x Preis
In der Regel wird der Umsatz jährlich oder monatlich berechnet, je nach Art des Unternehmens. Einige Beispiele für Unternehmen, die ihren Umsatz quartalsweise berechnen, sind Restaurants, Hotels und Einzelhändler.
Was ist der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn?
Der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn liegt darin, dass Letzterer auch die Betriebsausgaben berücksichtigt. So ist der Gewinn die Differenz zwischen den Einnahmen und Kosten, die sich aus den festen und variablen Ausgaben zusammensetzen. Dazu zählen unter anderem Lohn-, Miet-, Material-, Produktions- wie auch Marketing-, Investitions- oder Lieferantenkosten. Der Gewinn ist also das, was nach Abzug aller Betriebskosten übrigbleibt.
Die Formel für die Messung der finanziellen Performance lautet damit:
Gewinn = Umsatz – Kosten
Dabei dürfte jedem einleuchten, dass das Ergebnis möglichst positiv sein sollte. Ist es das nicht und kommt ein negatives Vorzeichen zum Vorschein, hat ein Unternehmen Verlust gemacht. Oder um es betriebswirtschaftlich auszudrücken: Einen negativen Gewinn.
Hoher Umsatz gleich wirtschaftlicher Erfolg?
So ist auch klar, warum der Umsatz allein keine große Aussagekraft für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens hat. Denn er kann noch so hoch sein – sind die Kosten ebenso hoch oder gar höher, hat man noch nichts gewonnen. Ein Unternehmen mit einem niedrigen Umsatz kann hingegen noch geringere Kosten haben und dadurch einen respektablen Gewinn erwirtschaften.
Das Ziel einer profitablen Unternehmung sollte also immer darin liegen, den Umsatz hoch und die Kostenseite möglichst klein zu halten. Dabei gibt es bewährte Hebel, die man zur Umsatzsteigerung bewegen kann:
- Umsatz pro Kunde durch höhere Preise steigern
- Umsatzsteigernde Zusatzverkäufe generieren
- Mehr Neukunden durch Marketingmaßnahmen etc. gewinnen
- Umsatz durch bessere oder individuelle Beratung steigern
- Besuchs- und Kauffrequenz von Kunden erhöhen
Umsatz steigern oder Kosten senken?
Preisanpassungen, Zusatzleistungen, Neukundengewinnung – wer seinen Markt sowie seine Kunden kennt, kann mit ein wenig Aufwand seinen Umsatz maximieren. Da mit dem Aufwand aber auch die Kosten steigen können, ist es wichtig, neben der Umsatzsteigerung auch die Gewinnsteigerung im Blick zu behalten.
Wer hingegen die Kosten z. B. mit einem Personalabbau oder einer Reduzierung von Werbemaßnahmen reduzieren möchte, der kann damit auch langfristig seinem Umsatz schaden. Analysieren Sie daher immer, welche Prozesse mit hohen Kosten oder hohem Aufwand verbunden sind und prüfen Sie anschließend, ob die eingesetzten Mittel auch den gewünschten Erfolg versprechen: Bleibt nach Abzug der Kosten noch Gewinn über?
Wie sich der Umsatz in Apotheken entwickelt
Die Konsolidierung auf dem Apothekenmarkt spiegelt sich auch in einem stetigen Umsatzwachstum wider, wie aktuelle Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA) zeigen.
So lag der durchschnittliche Netto-Umsatz (ohne MwSt.) einer Apotheke in Deutschland im Jahr 2020 bei ca. 2,78 Millionen. Wobei aber rund 60 Prozent der Apotheken den durchschnittlichen Umsatz nicht erreichen, während einzelne große Apotheken weit oberhalb des Durchschnitts liegen. Dabei werden rund drei Viertel des durchschnittlichen Umsatzes für den Wareneinsatz aufgewandt. Der verbleibende Rohertrag geht dann für Personal- und sonstige Kosten drauf.
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