Interview mit Dirk Vongehr – Vizepräsident MVDA e.V.
Herr Vongehr, als erfahrener Apotheker, wie bewerten Sie den Stellenwert der flexiblen Preisgestaltung in der Apotheke?
Dirk Vongehr: Die Flexibilität ist sehr wichtig bei der Preisgestaltung, wird aber leider nicht von allen Apotheken umgesetzt, so dass viele Apotheker weniger Umsatz bzw. Gewinn machen, als möglich wäre. Drogeriemärkte, Supermärkte, Tankstellen und viele anderen Branchen nutzen diese Strategie schon lange sehr erfolgreich. Ich nutze dafür digitale Etiketten, so dass mein Team und ich sehr schnell Preise ohne großen Aufwand anpassen können.
Wie bestimmen Sie, welcher Preis geändert wird?
Dirk Vongehr: Da kommt bei uns die Firma Solvena ins Spiel. Das erleichtert vieles. Früher habe ich die Preisgestaltung selbst gemacht, wohlwissend, dass es preissensible Produkte gibt, aber auch solche, bei denen der Kunde nicht weiß, wie hoch der Preis ist. Beispielsweise hochwertige Zahnpflegemittel oder antibakterielle Mundspülungen – hier ist ganz klar, dass ich die Verpackung als Verbraucher irgendwann wegwerfe. Der Preis, der darauf stand, ist nicht mehr präsent. Zwischen 9,20 € und 9,99 € gibt es keine Akzeptanzprobleme bezüglich des Preises.
Wie unterstützt Sie derzeit Solvena?
Dirk Vongehr: Nun, hier fließen bei den Vorschlägen zur Preiskalkulation eine Masse an Zahlen und ein sehr großer Erfahrungsschatz mit ein. Als einzelner Apotheker kann man das nicht durch den Austausch mit Kollegen erreichen. Interessant ist vor allem, zu erfahren, welcher Preis bei welchen Produkten akzeptiert wird.
Haben Sie ein Beispiel dazu?
Dirk Vongehr: Ja, etwa die Preisgestaltung bei Kopfschmerzmitteln, die häufig verkauft werden. Ein Mittel habe ich immer für 4,99€ verkauft habe. Solvena hat mir aber mitgeteilt, dass in meinem Umfeld auch 5,39 € akzeptiert werden. 40ct pro Packung bei einem Schnelldreher, das lohnt sich.
Rundungen müssen demnach nicht auf X,99 € ausgerichtet sein?
Dirk Vongehr: Genau. Dazu brauche ich aber Solvena. Ohne deren Datenauswertung weiß ich sonst nicht, wie stark ich nach oben gehen kann. Und die Vorschläge oder Empfehlungen sparen mir natürlich viel Zeit. Und das funktioniert richtig gut und deshalb ist die datengesteuerte Preiskalkulation auch so erfolgreich.
Wie viel Umsatz konnten Sie dadurch jetzt mehr generieren?
Dirk Vongehr: Die Solvena Dienste kosten mich monatlich je nach Produktpaket einen relativ überschaubaren Betrag im unteren dreistelligen Bereich. Mein Mehrertrag durch die flexible Preisgestaltung liegt monatlich jedoch im vierstelligen Bereich.
Wie oft aktualisieren Sie?
Dirk Vongehr: Etwa alle drei Monate. Preisänderungen in kürzeren Zeiteinheiten gibt es eher selten. Wir könnten das auch öfter anpassen, da der Aufwand für uns sehr gering ist. Solvena macht uns Vorschläge, wann welche Produktpreise aktualisiert werden könnten. Ich entscheide dann anhand einer Liste, ob ich alle Produktvorschläge mit einbeziehe oder ein paar Specials ausgrenze.
Würden Sie das Tool Solvena TruePrice allen Kollegen empfehlen?
Dirk Vongehr: Definitiv ja. In Kombination mit meinen digitalen Etiketten erfahre ich damit eine große zeitliche Entlastung und ein finanzielles Benefit. Seit April diesen Jahres, seit ich das Tool nutze, konnte ich meinen Ertrag deutlich verbessern.
Dirk Vongehr ist seit 2009 ist er Inhaber der Kölner LINDA Paradies-Apotheke.
Seit 2015 ist er Mitglied des Fortbildungsausschusses des Apothekerverbands Köln, Mitglied der Kammerversammlung Nordrhein und hält Vortragsreihen zu den Themen Soziale Medien, Kommunikation und Customer Service für die Kammern Westfalen-Lippe, Nordrhein, Niedersachsen und Saarland.
Ehrenamtlich engagiert er sich u. a. als Kurator der Kölner Stiftung Bechtel-Schmitter und Vorstandsmitglied bei rubicon e. V. Anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Paradies-Apotheke erhielt er von Oberbürgermeisterin Henriette Reker die bronzene Plakette der Stadt Köln für Kaufleute, die sich um die Stadt verdient gemacht haben.
2016 erhielt Vongehr den Zukunftspreis des Apothekerverbandes Nordrhein „Multimedial vernetzte Apotheke“ und ist seit Oktober 2018 Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des MVDA und seit Oktober 2021 Vizepräsident.