Amortisation: Wenn sich eine Investition bezahlt macht
Wenn Sie in einen Kommissionierautomaten investieren, müssen Sie das dafür ausgegebene Geld wieder reinholen. So amortisiert sich der neue Helfer vielleicht, indem er Arbeitsabläufe automatisiert und effizienter macht. Was bedeutet Amortisation und wie kann ich damit bessere Investitionsentscheidungen treffen?
Was bedeutet Amortisation?
Als Amortisation wird der Prozess bezeichnet, während dem sich die getätigten Investitionen durch die aus ihnen erzielten Gewinne wieder decken. Wenn der durch eine Investition erwirtschaftete Gewinn also genauso hoch ist wie die Kosten der Anschaffung, hat sie sich amortisiert.
Im Beispiel des Kommissionierautomaten könnten Sie also die Zeitersparnis im Front- und Backoffice sowie die Erhöhung des Kundendurchsatzes in einen finanziellen Gewinn umrechnen. Vielleicht kommen Sie aber auch zu dem Schluss, dass der Kommissionierer gar nicht ausgelastet werden kann und sich die Investition somit nicht lohnt. In beiden Fällen hilft Ihnen die Berechnung der Amortisation, die richtige Entscheidung zu treffen.
Dabei stammt der Begriff vom französischen Wort „amortir“ ab, was übersetzt so viel wie „tilgen“ bedeutet. So spricht man auch von einer Amortisation, wenn es sich um eine ratenweise Tilgung eines festgelegten Zahlungsplans handelt.
Amortisationsrechnung bestimmt Zeitspanne
Oft genug stellen wir uns die Frage, ob wir uns für oder gegen eine neue Anschaffung entscheiden sollen. Und oft genug gewinnt dabei unser Bauchgefühl die Oberhand. Eine Amortisationsrechnung kann uns im Vorfeld der Entscheidungsfindung dabei helfen, voraussichtliche Zahlen und rationale Argumente als Grundlage heranzuziehen.
Dabei stellt die Amortisationsrechnung (Kapitalrückflussrechnung) ein Verfahren der statischen Investitionsrechnung dar: Sie vergleicht den Zeitraum, über den die getätigten Ausgaben wieder eingenommen werden (Kapitalrückfluss) durch die eigentliche Amortisationszeit. Und so beantwortet sie die Frage: Wie lange dauert es, bis das für die Investition ausgegebene Geld wieder reinkommt?
Durchschnitts- und Kumulationsmethode
Mit der statischen Amortisationsrechnung findet man also heraus, welche Investition sich am „schnellsten“ lohnt. Mit dem Vorteil, dass sich durch solch eine Wahl die Kapitalbindungsdauer reduzieren und auch das Risiko von Ausfallzahlungen geringhalten lässt, was wiederum die Liquidität und Sicherheit der Investition erhöht. Um die Amortisationsdauer zu berechnen, werden zwei verschiedene Verfahren angewandt:
Die Durchschnittsmethode, die nur bei konstanten Jahresüberschussen zum Einsatz kommt, also wenn der jährliche finanzielle Rückfluss zur Deckung der Anschaffungskosten immer gleich ist.
Die Kumulationsmethode, die auch bei unterschiedlichen Jahresüberschussen zum Einsatz kommt und bei der die jährlichen Rückflüsse so lange addiert werden, bis die Gesamtsumme der Summe der Investition entspricht.
Was ist die Amortisationszeit?
Mit der Amortisationszeit wird die benötigte Zeitspanne bezeichnet, bis die getätigte Investition vollständig gedeckt ist. Und eben die lässt sich durch die oben beschriebene Amortisationsrechnung im Vorfeld bestimmen. Somit dient sie als entscheidende Größe zur wirtschaftlichen Beurteilung von Investitionsprojekten. Anders betrachtet, nimmt man mit einer Amortisationsrechnung immer auch eine Risikobetrachtung vor.
Denn ein Unternehmer kann nie garantieren, dass die bei der Entscheidungsfindung prognostizierten Gewinne sich auch tatsächlich in der erwarteten Höhe einstellen. Und daher ist der Zeitpunkt, zu dem er zumindest sein eingesetztes Kapital zurückerhält, von großem Interesse.