Rohertrag: Rentabilität messen und steigern

Ein Großteil des durchschnittlichen Jahresumsatzes einer Apotheke wird für den Wareneinsatz aufgewandt. Der verbleibende Betrag wird als Rohertrag bezeichnet, von dem noch Personal- und sonstige Kosten abgezogen werden. Was ist mit der Größe gemeint, die sich auch als Handelsspanne ins prozentuale Verhältnis setzen lässt?

 

Was ist der Rohertrag?

Der Rohertrag ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die sich aus dem Umsatz ergibt, nachdem die Materialkosten bzw. der Einkaufspreis der eingesetzten Handelswaren abgezogen sind.

Ist der Betrag positiv, ergibt sich ein Rohgewinn. Ist der Betrag negativ, arbeitet ein Unternehmen defizitär. Bedeutet: Es produziert oder kauft Waren teurer ein, als es diese wieder verkaufen kann.

 

So berechnet sich der Rohgewinn bei Handelsunternehmen

Während in produzierenden Unternehmen der Wareneinsatz vom Nettoumsatz abgezogen wird, sind es in Handelsunternehmen die Einkaufskosten. Zur Berechnung benötigen wir also die Umsatzerlöse, den Einkaufspreis sowie die Warenbezugskosten.

Wichtig zur Berechnung des Rohertrags ist zudem, dass die Mehrwertsteuer unberücksichtigt bleibt: In Handelsunternehmen wird immer mit den Nettogrößen und der folgenden Formel gerechnet.

 

Rohertrag = Umsatzerlöse – Einkaufskosten

Nehmen wir vereinfacht an, dass Sie von einem Pharmagroßhändler 50 rezeptfreie OTC-Produkte im Wert von netto 8 Euro/Stück einkaufen. Dann betragen die Einkaufskosten 400 Euro.

Wenn Sie alle Präparate für 12 Euro netto verkaufen, liegt Ihr Umsatzerlös bei 600 Euro. Ziehen Sie nun die 400 Euro Einkaufskosten von den 600 Euro Umsatzerlösen ab, ergibt sich ein Rohgewinn von 200 Euro.

 

Ist Rohertrag gleich Reingewinn?

Nein, denn vom erzielten Rohbetrag müssen noch weitere Kosten fürs Personal, die Miete, Energie oder sonstige Aufwendungen beglichen werden. Dann ergibt sich der Reingewinn, der auch als Jahresüberschuss nach Steuern bezeichnet wird und der der Differenz aus Erträgen und allen Aufwendungen entspricht.

 

Handelsspanne zeigt Rentabilität in Prozent an

Hat man den Rohertrag berechnet, kann man gleich die Handelsspanne (Bruttomarge) näher betrachten. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Prozent der Umsatzerlöse als Rohertrag zur Verfügung stehen und ist damit ein wichtiger Maßstab für die Rentabilität eines Unternehmens.

Denn je höher die prozentuale Handelsspanne ausfällt, desto effizienter ist das Unternehmen darin, aus den getätigten Ausgaben Einnahmen zu erzielen.

Die Berechnung der auch als Bruttomarge bezeichneten Kennzahl sieht wie folgt aus.

Handelsspanne in % = Rohertrag / Umsatzerlöse x 100

Setzen wir die Werte aus unserem Beispiel ein, ergibt sich damit folgende Handelspanne:

200 / 600 x 100 = 33,33 %

Wie sich der Rohertrag steigern lässt

Auch in der Apotheke haben Sie verschiedene Möglichkeiten, den Rohertrag zu beeinflussen:

  • Durch eine Erhöhung der Verkaufspreise und damit der Umsatzerlöse bei einer unveränderten Verkaufsmenge.
  • Durch verringerte Kosten für den Wareneinsatz und den Warenbezug – z. B., indem Sie mit Lieferanten günstigere Einkaufspreise aushandeln

Schauen wir uns doch genauer an, wie sich die Handelspanne ändert, wenn Sie die Ware aus unserem Beispiel für 14 Euro/Stück anstatt 12 Euro verkaufen:

300 = (50 x 14) – 400

Die Handelsspanne würde sich demnach wie folgt berechnen:

300 / 700 x 100 = 42,86 %

Und so bringt eine Preiserhöhung von rund 14 % eine knapp 10 % höhere Handelspanne ein.

 

Zentrales Element für Rentabilität

Sie sehen: Die Berechnung des Rohertrags dient als zentrales Element, um die Rentabilität eines Unternehmens zu messen. Sie werden die Kennzahl in nahezu jeder betriebswirtschaftlichen Auswertung wiederfinden.

Und wenn Sie vielleicht den Rohertrag durch eine Erhöhung der Verkaufspreise steigern möchten, können Sie den intelligenten Datenservice TruePrice nutzen, um standortgenau und immer aktuell die idealen Preise fürs Apothekensortiment zu ermitteln.