Vom Einkaufspreis zum noch besseren Einstandspreis

Alles beginnt mit dem Einkaufspreis. Denn schließlich ist er grundlegend dafür, zu welchem Preis man eingekaufte Waren weiterverkaufen kann. Aber was ist der Einstandspreis? Und warum ist er für die Preisgestaltung die bessere Wahl?

Bitte beachten Sie, dass wir in diesem Beitrag nicht die Besonderheiten bei der Beschaffung von Rx-Arzneimitteln berücksichtigen. Allerdings stellen auch die Einkaufspreise Ihres Frei- und Sichtwahl-Sortiments einen wichtigen Einflussfaktor für die Marge dar.

 

Behalten Sie den Einkaufspreis im Blick

In der Betriebswirtschaftslehre kennzeichnet der Einkaufspreis (abgekürzt EKP) den Betrag, den ein Einkäufer aufbringen muss, um ein Stück oder eine festgelegte Menge eines bestimmten Guts zu kaufen.

Da aber im reinen Einkaufspreis die zusätzlichen Beschaffungskosten wie auch eventuelle Preisminderungen nicht ausreichend berücksichtigt sind, spricht man hier vielmehr von einem Einstandspreis.

So bildet der Einstandspreis den eigentlichen Einkaufspreis unter Berücksichtigung aller Einkaufsvorteile und den Nebenkosten der Lieferung ab. Und während die Einkaufsvergünstigungen den Einstandspreis gegenüber dem ausgewiesenen Einkaufspreis verringern, erhöhen die Nebenkosten der Lieferung den Einstandspreis.

 

EKP oder Einstandspreis für Kalkulationen nutzen?

Weil der Einstandspreis genauere Erkenntnisse darüber liefert, welche Beschaffungskosten tatsächlich entstehen, sollte er dem Einkaufspreis bei betriebswirtschaftlichen Kalkulationen vorgezogen werden.

Auch sollte man dem Einstandspreis noch einen Zuschlag zurechnen, damit der sich daraus ergebende Verkaufspreis einen angemessenen Gewinn erzielt. Würde man für diese Berechnung nur den Einkaufspreis heranziehen, blieben wichtige Kostenfaktoren der Beschaffung unbeachtet und der Verkaufspreis würde zu niedrig angesetzt. Dies kann zu einer Kostenunterdeckung und damit zu Verlusten führen.

 

Wie ermittle ich den optimalen Einstandspreis?

Die Ermittlung ist simpel: Schauen Sie sich den Netto-Listenpreis des Lieferanten an und ziehen Sie davon eventuell gewährte Rabatte ab. So erhalten Neukunden bei manchen Lieferanten einen Nachlass oder einen Mengenrabatt, um den Zieleinkaufspreis zu ermitteln.

Von diesem ermittelten Preis zieht man noch weitere Rabatte ab, wie z. B. einen Lieferantenskonto, sofern man die Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist leisten kann. Damit steht dann der Einstandspreis fest.

 

Einkaufspreise in der Apotheke auf einen Blick

APU: Der Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens ist der Betrag, zu dem der pharmazeutische Unternehmer sein Arzneimittel an den Großhandel oder direkt an die Apotheke abgibt.

Apothekeneinkaufspreis (kurz AEP): Der Preis, zu dem eine Apotheke Ware von ihren Händlern bezieht, wird Apothekeneinkaufspreis genannt. Diese Ware wird dann zum Apothekenverkaufspreis an die Konsumenten weitergegeben.

Der Apothekenverkaufspreis (kurz AVP): Der AVP bezeichnet den Preis, der von einem Konsumenten beim Kauf eines Guts in der Apotheke bezahlt wird. Er setzt sich zusammen aus dem Apothekeneinkaufspreis plus Marge plus Mehrwertsteuer.

 

Wie der Einkaufspreis sich mindern lässt

Rabatte: Wenn Preisnachlässe den Rechnungsbetrag des Lieferanten reduzieren, ist von Rabatten die Rede. Sie lassen sich für eine komplette Rechnung, einzelne Positionen oder auch in verschiedenen Formen gewähren.

Naturalrabatte: Hier wird für eine bestimmte Zahl von Artikeln der ausgewiesene Einkaufspreis in Rechnung gestellt, wobei weitere Artikel ohne Berechnung geliefert werden.

Skonti: Der spezielle Rabatt wird bei einer besonders schnellen Zahlung (Skontofrist) gewährt. Dabei sind Prozentsätze von einem bis zu drei Prozent des Rechnungsbetrags üblich.

Nebenkosten der Lieferung: Neben den Preisen für die Waren stellen Lieferanten noch vielfältige Nebenkosten (Versand, Verpackung, Versicherung, etc.) in Rechnung. Wenn der Rechnungsbetrag einen bestimmten Mindestbetrag übersteigt, können die Nebenkosten auch erlassen werden.

 

Für bessere Preise bessere Einstandspreise ermitteln

Wer bessere Verkaufspreis erzielen möchte, sollte sich zunächst mit der Grundlage dafür befassen. Sprich: Den bestmöglichen Einkaufspreis ermitteln. Und um auch alle Einkaufsvorteile und Beschaffungskosten zu berücksichtigen, daraus den optimalen Einstandspreis erzielen.

Dabei lohnt es sich, verschiedene Konditionen, eventuelle Rabatte, Skonti und auch die Nebenkosten der Lieferung zu vergleichen. Und für alles, was dann das optimale Pricing betrifft, können Sie ja TruePrice von Solvena nutzen.