E-Commerce und Online-Shopping in Zeiten steigender Digitalisierung

Amazon macht es vor, viele Einzel- und Großhändler ziehen nach. Und schon lange können Verbraucher auch Arzneimittel online suchen, bestellen und bis zur Haustür liefern lassen. Laut ABDA hat der Versandhandel im Bereich der Selbstmedikation bereits einen zweistelligen prozentualen Marktanteil erreicht. Generell wird das Online-Shopping immer beliebter und damit einhergehend steigt auch das Angebot im E-Commerce.

 

Was ist E-Commerce?

Der Begriff E-Commerce steht für „Electronic Commerce“ und kann mit „Elektronischer Handel“ übersetzt werden. Er umfasst den gesamten Handelsverkehr im Internet, also den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen über digitale Plattformen. Auch die dafür benötigten Bezahl- oder Warenwirtschaftssysteme gehören dazu. Letztere sorgen z. B. im Online-Shop einer Apotheke dafür, dass jeder Medikamenten-Verkauf registriert und der Lagerbestand wieder aufgefüllt wird.

Umgangssprachlich wird der Begriff E-Commerce eher selten genutzt. Gebräuchlicher ist das Synonym Online-Shopping, das von den meisten Menschen verwendet wird, wenn sie im Web einkaufen.

 

Was ist eine E-Commerce-Software?

Die E-Commerce-Software ist das Betriebssystem des Online-Shops. Sie ermöglicht es Kunden, online einzukaufen und eingehende Bestellungen zu verwalten. Dabei bildet das Backend den Teil, auf den ausschließlich der Betreiber sowie andere Berechtigte zugreifen können, während das Frontend den „sichtbaren“ Teil für die Kunden des Online-Shops darstellt.

Bekannte Online-Shop-Systeme sind unter anderem Shopify, Magento, Gambio oder WooCommerce. Dazu bieten viele Anbieter auch Plug-ins an, um E-Commerce-Funktionalitäten in ein bestehendes Content Management System zu implementieren. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die eigenen Produkte über große Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay zu verkaufen.

 

Vorteile und Nachteile von E-Commerce:

  • Mehr Kunden als in der Vor-Ort-Apotheke erreichen
  • Online-Shops haben rund um die Uhr geöffnet
  • Evtl. Kundenbedenken bezüglich Sicherheit und Privatsphäre
  • Weniger persönlicher Kunden-Interaktion und -Dialog
  • Betrieb eines Onlineshops verursacht zusätzliche Kosten

 

Warum eine E-Commerce-Strategie wichtig ist

Wer online erfolgreich handeln möchte, sollte eine klare E-Commerce-Strategie verfolgen. Zuerst geht es immer darum, seine Zielkunden möglichst genau zu kennen, um die Relevanz des eigenen Online-Shops zu steigern.

Denn anders als im stationären Handel reicht online schon ein Klick, um den „Laden“ in Sekundenschnelle zu wechseln. So sollte man einen oder mehrere Idealkunden (Buyer Persona) erstellen, um die Zielgruppe detailliert abzubilden und zu verstehen. Zur Messung des Besucherverhaltens auf der E-Commerce-Plattform werden dann spezielle Analytics-Tools genutzt. Sie bilden die Customer Journey anonymisiert ab und helfen dabei, mögliche Stolpersteine – wie z. B. Warenkorb-Abbrüche ­– aus dem Weg zu räumen.

Grundsätzlich muss die Online-Shop-Strategie also immer auf die Herausforderungen und Probleme der Zielkunden ausgerichtet sein, um das eigene Angebot so relevant wie möglich zu gestalten. Oder anders ausgedrückt: Je besser Sie wissen, wo und wie Ihre Zielgruppe mit Ihnen interagiert, desto besser können Sie sicherstellen, dass die Kundenerfahrung, Preisgestaltung, Produktbeschreibungen und das Branding über mehrere Kanäle (stationär, online, Social Media, etc.) einheitlich sind.

 

Online-Apotheken und die Zukunft des E-Commerce

Ganz gleich, ob man sich reine Marktplätze wie Amazon oder Online-Shops von Marken oder Versandhändlern anschaut – der via E-Commerce gemachte Umsatz nimmt stetig zu. Das gilt auch für den Onlinehandel mit Medikamenten, bei dem durch die Zulassung von Versandapotheken in weiteren europäischen Ländern allein für das OTC-Segment ein starkes Wachstum erwartet wird.

Allerdings fürchten viele, online die für den ökonomischen Erfolg so wichtige Kundenbindung zu verlieren. Das muss aber nicht sein: Denn ein Webshop lässt sich im eigenen Markendesign personalisieren und mit zusätzlichen Funktionen wie einem Live-Chat oder einem speziellen Ratgeberbereich ausstatten. Und nach wie vor wissen viele Kunden immer noch die persönliche Beratung in der Vor-Ort-Apotheke zu schätzen – ganz besonders dann, wenn sie ein Rezept einlösen müssen.