Defizit: Wenn die Ausgaben größer als die Einnahmen sind

Fehlbetrag, Verlust, Minus, Manko, Unterschuss, Unterbilanz, Ausfall, Einbuße – ein Defizit kann viele Namen haben. Dazu gibt es viele Arten: Persönliche, strukturelle, konjunkturelle, ökologische, Schlaf- und Ernährungsdefizite oder auch die, die unseren öffentlichen Haushalt durcheinanderbringen. Im Rechnungswesen jedoch steht das Defizit immer für einen Fehlbetrag.

 

Definition Defizit: Was sagt der Fehlbetrag aus?

Von einem Defizit spricht man im Rechnungswesen immer dann, wenn die zu erwartenden oder tatsächlichen Ausgaben höher als die erwarteten oder tatsächlichen Einnahmen sind und sich dadurch ein Fehlbetrag ergibt. Oder vereinfacht gesagt: Wenn Sie mehr ausgeben als Sie einnehmen, steht am Ende der Rechnung ein Minus vor dem Ergebnis.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn Sie eine bestimmte Stückzahl an OTC-Arzneimitteln beim Hersteller zum Einkaufspreis ordern und davon nicht die erwartete Menge verkaufen, um einen Überschuss zu erzielen, dann haben Sie ein Defizit erwirtschaftet.

Dazu gibt es noch andere Arten von Defiziten: Von einem Kassendefizit oder auch -manko spricht man z. B., wenn es sich um einen Fehlbetrag bei der Abrechnung der Registrierkasse handelt. Dazu kommt das Haushaltsdefizit, dass wohl den meisten ein Begriff sein dürfte.

 

Was sind konjunkturelle und strukturelle Haushaltsdefizite?

Noch eine Nummer größer als im Rechnungswesen, geht es in der Volkswirtschaft mit dem Haushaltsdefizit zu: Hier werden Defizite durch eine erhöhte Kreditaufnahme, also durch eine Erhöhung der Verschuldungsrate gedeckt. Dabei unterscheidet man zwischen konjunkturellem und strukturellem Defizit: Ein konjunkturelles Defizit entsteht durch konjunkturbedingte Mehrausgaben auf der einen bzw. Mindereinnahmen auf der anderen Seite.

Zieht die Konjunktur wieder an, verschwindet ein konjunkturelles Defizit allmählich. Bleibt jedoch ein Teil des Fehlbetrags trotz einer konjunkturellen Erholung bestehen, spricht man von einem strukturellen Defizit, das zu einer ständig wachsenden und dauerhaften Staatsverschuldung führt. All die Maßnahmen, die das Haushaltsdefizit abbauen sollen, fasst man unter dem Begriff der Haushaltskonsolidierung zusammen.

 

Das aktuelle Defizit im Gesundheitswesen

Dass es auch im Gesundheitswesen Defizite gibt, ist ebenfalls nicht neu: Als Folge von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betrug das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen 2020 insgesamt 2,65 Milliarden Euro. Und auch für 2021 erwarten die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland deutlich mehr Ausgaben als Einnahmen. Hier hilft es nur, zeitnah spezielle Sparmaßnahmen zu ergreifen, um Schließungen von Krankenkassen mit geringen Reserven oder Beitragssteigerungen für Mitglieder und Unternehmen zu vermeiden.
Aber allgemein gilt: Konsolidierungsmaßnahmen können auf der Einnahmenseite als Steuer-, Gebühren- und Beitragserhöhungen Anwendung finden. Auf der Ausgabenseite können Umschuldungsmaßnahmen oder Investitionsrücknahmen vorgenommen werden, um Defizite auszugeichen. In unserem obigen Rechnungswesen-Beispiel könnte es hingegen helfen, durch eine Preiserhöhung die Marge zu steigern und somit erst gar kein Defizit zu erwirtschaften. Dafür erhalten Sie mit TruePrice von Solvena eine datenbasierte Lösung, die Sie zumindest bei der dynamischen Preisfindung für Ihren Standort unterstützen kann.